Two Million Dollar Baby- 33 T CO2 oder 1000 Bäume

Sie sind grau, schwarz oder weiß. Sie sind majestätisch und schweben mit ihren riesigen Körpern durchs Wasser. Sie singen und geben sich gegenseitig Namen. Begegnungen mit ihnen lösen Ehrfurcht, Freude und Glückseligkeit aus. Die Rede ist vom größten Gärtner der Meere, dem Wal.

Nach heutiger Schätzung gibt es nur noch etwa 1,3 Millionen Wale in den Ozeanen. Dabei könnte die Wale den Durchbruch im Schutz des Klimas bedeuten.

Der Wal-Ein kurzer Steckbrief

Name: Wal  
Klasse: Säugetiere 
Größe: 10 – 30m  
Gewicht: bis zu 200t  
Alter: 15 – 80 Jahre  
Aussehen: gräulich, schwarz, weiß  
Nahrung: Fisch, Krebstiere, Plankton, Tintenfisch  
Verbreitung: weltweit  
Lebensraum: Ozeane   
Tragzeit: bis zu 16 Monate 
Wurfgröße: 1 Jungtier 
Vom Aussterben bedroht: definitiv, ja 

  1. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt: Bartenwale, diese filtern mit ihren Barten Plankton aus dem Wasser (z.B. der Buckelwal) und Zahnwale, diese verfügen über Zähne und fressen Fische ( z.B. der Orca). 
  2. Das Herz eines Wals kann bis zu einer Tonne schwer werden und ist in etwa so groß wie ein kleines Auto. 
  3. Sie müssen regelmäßig auftauchen, um Luft zu atmen. 
  4. Wale sind keine Fische, sondern Säugetiere.
  5. Sie können salziges Meerwasser trinken, denn sie scheiden es über ihre Nieren wieder aus. 
  6. Sie kommunizieren über große Entfernungen mittels verschiedener Frequenztöne, d.h. sie knacken, zirpen, schnarren, schnalzen und brummen, sogar in diversen Dialekten.
  7. Die Fettschicht des Wals wird Blubber genannt. Diese kann eine Dicke von 20 bis 50cm erreichen und schützt den Wal vor Kälte. 
  8. Damit Wale im Schlaf nicht ertrinken, ruhen die Gehirnhälften abwechselnd. 
  9. Im Blutkreislauf der großen Wale zirkulieren etwa 7000 Liter Blut. Das entspricht der Blutmenge von knapp 1400 Menschen. 
  10. Der Blauwal (33m, 200t) ist das schwerste Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat.
  11. Die Delfine sind die intelligentesten. Ja richtig, sie gehören zu den Zahnwalen. Jedenfalls können sie über sich selbst nachdenken und verfügen über ein eigenes Bewusstsein.

Aber wie können die Wale helfen?

Meeresbiologen haben herausgefunden, dass große Wale im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 33 Tonnen Kohlendioxid binden, das sind 33000 Kilogramm CO2. Selbst über ihren Tod hinaus speichern sie es (dazu komme ich noch im Verlauf des Artikels.) Im vergleich absorbieren Bäume etwa 20 Kilogramm pro Jahr, d.h. ein Baum der 80 Jahre alt wird kann im im Durchschnitt 1,6 Tonnen in seinem gesamten Leben absorbieren. 

Wale sind die Gärtner der Ozeane

Der Wal ist in all unseren Ozeanen beheimatet und wo er auftaucht „gärtnert“ er im Vorbeischwimmen mit seinen Ausscheidungen die Meere. Der Walkot und -urin, dienen als Dünger für das pflanzliche Plankton. Und genau das braucht das Plankton, um zu wachsen und zu gedeihen.

Pflanzliches Plankton sind kleine Lebewesen im Meer, die wichtig für die Sauerstoffproduktion der Erde sind. Der Sauerstoff den wir einatmen stammt zu über 50 Prozent vom pflanzlichen Plankton aus den Ozeanen ab und zur gleichen Zeit absorbiert das Plankton 40 Prozent der globalen CO2 Emissionen.

Der Wal speichert CO2

Der Wal ist ein Kohlendioxidspeicher. Das Klima auf der Erde wird wärmer, weil die Menschen nach wie vor zu viel CO2 in die Luft blasen. Zur gleichen Zeit hindert das Kohlendioxid die Wärme daran, aus der Erdatmosphäre zu entweichen. D.h. es wird immer wärmer.

Wale speichern in ihren Körpern das CO2 und sogar über ihren Tod hinaus. Wenn Wale sterben, sinken sie mit dem in ihnen gebundenen CO2 auf den Meeresboden, dort wird es von anderen Lebewesen aufgenommen und geht in den Meeresboden über.

Wale sind die weltbesten Öko-Mixer 😉

Durch das abtauchen der Wale bei der Suche nach Nahrung und das Auftauchen, da sie Luft holen müssen, mixen sie die unterschiedlichen Wasserschichten und transportieren Nährstoffe von oben nach unten und umgekehrt.

Natürlich müssen wieder zahlen her

Ökonomen haben den Wert eines Wals ermittelt. Dieser Barwert richtet sich nach der CO2-Absorbierung, der sich wiederum nach dem Marktpreis von CO2 richtet. Dazu haben die Forscher noch fix den Wert addiert, den sie bei der Förderung der Fischerei und des Ökotourismus spielen.

Ergebnis: ein Wal ist zwei Millionen Dollar wert ist.

Schutz der Riesen

Viele Arten standen schon kurz vor der Ausrottung durch den Menschen und die Bestände erholen sich nur langsam. Mittlerweile werden wieder bestimmte Stimmen von Walfangnationen wie beispielsweise Japan werden lauter, die verlangen das Moratorium aufzuheben. (Kurze Erklärung: Ein Moratorium ist die Übereinkunft etwas vorher Beschlossenes erstmal zu unterlassen).

Dies ist nicht die einzige Gefahr. Die Meere sind laut und betriebsam geworden, viele Fischernetze und Schadstoffe treiben in den Meeren herum und setzten den Walbeständen zusätzlich zu.